And when you fall, find those
who care enough to listen
who give you a plate of food
a place to sleep
Hold you when you are in the thralls of torment
because no matter how much you try
your body will always be too small
to hold on to so much pain
without tearing itself apart.
Aus dem Buch Broken Halves of a Milky Sun, S. 44
Aaiún Nin, 1991 in Luanda (Angola) geboren, ist Dichterin, Mixed-Media-Künstlerin und LGBT+ Aktivistin. Nach mehreren Ortswechseln innerhalb Afrikas floh sie 2016 nach Dänemark und lebt heute im Rahmen des Programms Writers-in-Exile des DSPZ in der ICORN Stadt Bern. Aaiún Nin schreibt offen als queere Schriftstellerin. Sie thematisiert ihre Erfahrungen mit Rassismus und Homophobie, kritisiert korrupte Eliten ebenso wie Eurozentrismus und Religion als Ausdruck kolonialer Gewalt. Über das literarische Schreiben und performativ in der Tradition der Oralität vollzieht Aaiún Nin die Überwindung von Angst und Schweigen und damit die poetische Rückeroberung der eigenen Biographie. Sie nimmt uns mit auf die Reise durch ihr Exil, geprägt auch von dem Bestreben nach kollektiv getragener Selbstbestimmung: «cause we didn’t perish... We made it.» Ihre Lyrik fordert uns heraus, weist neue Perspektiven auf.
Moderation: Heike Fiedler, Autorin, Vorstand des DeutschSchweizer PEN Zentrums (DSPZ)
Broken Halves of a Milky Sun
New York: astra house, 2022
Denn Schweigen ist ein Gefängis, aus dem Englischen übersetzt von Ọlaide E. Frank.
Kopenhagen: én verlag, 2022
Das Gespräch mit Aaiún Nin findet auf Englisch statt, mit Verweisen auf die deutschsprachige Übersetzung ihrer Gedichte.
Das Buch ist erhältlich bei mille et deux feuilles - Buchhandlung zum Mittelmeer und mehr